Sonntag, September 07, 2014

Mein Freund, der Outlaw



Mein Freund, der Outlaw
Es gibt nur wenige Menschen, die man innerhalb kurzer Zeit zu schätzen lernt. Meist dauert es länger, da wird mir fast jeder recht geben. Outsider haben es schwerer als andere. Sogenannte »Bad Boys« werden nur in Scheinwelten anerkannt. Lernt man sie real kennen, lehrt einen diese Erfahrung meist nur, sie zu meiden. Niemand will um seiner virtuellen Erscheinung wegen anerkannt werden. Die meisten spielen mit der Virtualität. Ich denke:
»Jetzt werden sie die Köpfe schütteln und leise sagen, wie echt sie sind, auch wenn sie nur virtuell frisch und peppig auftreten.«
Für die Älteren
Ihr macht euch und anderen was vor, wenn ihr das wirklich denkt. Hinter jedem Nick verbirgt sich eine private Person. Die bist du. Wie du dich virtuell verkaufst, hängt von deiner Persönlichkeit, deinen Wünschen und Ängsten ab. Wenn ich sage, dass ich Facebooker bin, dann, weil ich es seit Jahren bin. Meine Generation geht ganz anders mit sozialen Netzwerken um als die ältere, die vor mir. Was für viele von euch als kleines Spiel mit eurer Persönlichkeit, euren Wünschen begann, ist heute das Leben in sozialen Netzwerken. Da wird sich verabredet, getroffen, ausgetauscht. Deshalb unterscheiden wir uns von euch. Wir haben weniger Ängste, nutzen Facebook, um in Kontakt zu bleiben, wie ihr es früher übers Telefon gemacht habt. Mein Freund, der Outlaw, hat sich mir heute auf eine Art genähert, die mich betroffen gemacht hat. Ich wünschte, das wäre nicht nötig gewesen. Denn nicht zuletzt funktioniert Gemieden-zu-Werden durch alte Traditionen, mit sozialen Netzwerken umzugehen. Hintenrum rein. Ich bin Facebooker und stolz darauf, direkt und vorne rein, direkt in die Fresse, meine Meinung kundzutun. So wurde ich erzogen. Und du?

Mein Freund, der Outlaw, ist inspiriert und betrifft keine reale Person.

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